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Entscheidungen treffen

Wir treffen zwischen 20.000 und 35.000 Entscheidungen am Tag!

Das, was wir entscheiden, formt und beeinflusst unsere Erfahrungen, unsere Persönlichkeit, die Menschen um uns herum, die Möglichkeiten im Leben. Wir sind also das Ergebnis unserer Entscheidungen!


Wie bzw. wo treffen wir Entscheidungen?

Nein, die Antwort ist nicht so einfach, wie wir glauben.

Entscheidungen treffen wir zumeist nämlich nicht rein rational mit unserem Verstand. Entscheidungen entstehen in unserem Körper, aus unserem physiologischen Zustand.


Ob wir über eine 5-Jahres-Strategie entscheiden müssen, oder die Auswahl von Mitarbeitenden, die nächste Investition, den privaten Umzug, den nächsten Karriereschritt, Jobwechsel, Familienthemen….

Die Grundlage für all diese Entscheidungen ist Sicherheit und Verbundenheit – ein biologischer Überlebens-Imperativ. Und hier kommt auch unser Körper und in erster Linie unser Nervensystem ins Spiel, denn wir nehmen die Welt zuerst immer durch unsere Sinne wahr, die mit unserem Nervensystem verknüpft sind (die konkreten Hintergründe dazu finden Sie in meinen Blogartikeln unten). Dieser sensorische Input wird von unserem Gehirn als Informations-Verwaltungs- und Wiedererkennungsmaschine interpretiert und “etikettiert“ (als „sicher“ oder „unsicher“). Das beeinflusst schließlich, wie wir uns verhalten (aus einer Perspektive der Sicherheit und Vertrauen ins Leben oder eben aus einem Schutzmechanismus heraus), wie wir mit anderen interagieren und letzten Endes, was wir entscheiden.


Die sinnesbasierte Empfindung ist also der Ursprung für die spätere Verstehensleistung. Etwa 60% der Fasern des Parasympathikus (Teil des Nervensystems, das zuständig für Entspannung und Regeneration ist), sind sensorisch und leiten sensorische Informationen aus den Eingeweiden an unser Stammhirn weiter. Nur ca. 40% davon sind motorisch und senden Aktionsinformationen andersherum, vom Hirnstamm an unseren Körper.

Anatomisch ausgedrückt heißt das: "Erst fühlen, dann denken". Das ist es, was wir unbewusst die ganze Zeit tun.

Unserem berühmten Bauchgefühl kommt aus der biologischen Sicht also nicht nur eine umgangssprachliche Bedeutung zu. Es hat einen wesentlich stärkeren Einfluss auf unseren physiologischen und psychischen Zustand als unser Bewusstsein.


Es macht also Sinn, auch die Körperteile unterhalb des Kopfes in unsere Entscheidungen bewusst und verstärkt mit einzubeziehen.

Um Entscheidungsprozesse zu unterstützen ist es essenziell, dass wir den Fokus nicht nur auf Zahlen, Daten und Fakten, sondern insbesondere auf den Körper richten.


Wir denken und handeln unbewusst vorwiegend binär auf zwei Zustände reduziert (Ja/Nein, Schwarz/Weiß…). Doch der Mensch ist kein Stromschalter mit Ein- und Aus-Funktion. Wir haben die Fähigkeit, durch Bewusstseinsarbeit aus dieser dualistischen Sichtweise herauszukommen und einen bunten Blumenstrauß an Möglichkeiten zu sehen und erfahren.




Unser steinzeitlicher Überlebensmechanismus, der in unsicheren Situationen in den Kampf/Flucht/Erstarren Modus schaltet, ist auch binär organisiert, um uns zu schützen. Doch oft hilft uns dieser Zustand unseres Nervensystems nicht, sondern erweist sich als hinderlich. Wir können unserem Körper und Nervensystem aber beibringen, anders auf die Auslöser des Mechanismus zu reagieren und damit die Folgereaktion zu beeinflussen.


Erfolgreiche Entscheider lernen, die Trägheit des menschlichen Denkens zu überwinden, sich mit ihrem Körper zu verbinden und dessen Signale zu deuten. Das ist wirklich Authentic und Conscious Leadership.

In Anatomie der Führung geht es deshalb auch darum, durch Körperarbeit das Bewusstsein zu schaffen und erlebbar zu machen, wie der Konflikt zwischen Ratio und Emotio auf Körperebene stattfindet und entsprechend eigene neue Strategien zur Entscheidungsfindung zu erarbeiten.


Mehr zum Thema Körperarbeit finden Sie hier.

Das Konzept zu Anatomie der Führung können Sie auf dieser Seite genauer erkunden.


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