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UNTREUE Teil 7 – Glaube an die Kraft der Verletzlichkeit (Core Energetics Ansatz)

Updated: Jun 20, 2022

In diesem Artikel sehen wir uns ein paar Formen der Selbstsabotage an, die wir in Beziehungen (nicht nur in intimen) haben, und wie diese verzerrten Beziehungsweisen zu Untreue führen können. Schauen wir uns an, wie wir erstens uns selbst und zweitens unseren Partner betrügen. Wie wir im letzten Artikel gesehen haben, ist eine der Arten, wie wir beginnen, uns selbst zu verraten, die, dass wir nicht in Kontakt mit uns selbst sind. Von diesem Punkt der Trennung von mir selbst ist es ein kleiner Schritt und eine Frage der Zeit, den anderen zu verraten. Wir betrügen uns auch selbst aus der Illusion und dem Streben heraus, dass Sicherheit in der Beziehung erreicht werden kann. Eine der Möglichkeiten, definitiv nicht sicher zu sein, ist es, mein Leben von einer bestimmten emotionalen Reaktion meines Partners abhängig zu machen. Ich tappe dann in die Falle, mich hilflos zu fühlen. In gewisser Weise ist das Einzige, was dich in einer Beziehung unsicher machen kann, die Erwartung, dass du niemals zurückgewiesen wirst...

Betrügen erschüttert das Sicherheitsgefühl in einer Beziehung
Daniela Zambrana Paar-Coaching

Im Streben nach Sicherheit beginnen wir, nur einen Aspekt unseres Wesens zu leben. Das ist der Anfang des Untergangs, die Ursache von Monotonie und Langeweile. Das ist der Punkt, an dem wir anfangen, uns selbst zu verraten. Manchmal ist die Angst, dass die andere Person mich akzeptiert, genauso beängstigend wie die mögliche Ablehnung. Was würde also passieren, wenn man wirklich akzeptiert wird? Irgendwann ist man froh, dass man abgelehnt wurde. So muss man nicht an sich arbeiten. Warum ist das so? Woran müssen wir nicht mehr arbeiten, wenn wir abgelehnt werden? Hier sind wir also, bereit abgelehnt zu werden, und können es nicht ertragen, wenn wir nicht abgelehnt werden. Wir können aufhören, daran zu arbeiten, offen zu sein. Wir müssen nicht daran arbeiten, uns zu verteidigen. Wir sind so daran gewöhnt, uns zu verteidigen, dass es sich wie Arbeit anfühlt, nicht in der Verteidigungshaltung zu sein. Wenn ich so akzeptiert werde, wie ich jetzt bin, ist das doch schön, oder? Aber ich weiß nicht, wer ich morgen sein werde. Es ist sehr beängstigend für jemanden, der wirklich echt sein will, jemanden zu treffen, der ihn/sie jetzt akzeptiert, aber wird er/sie in der Lage sein, diese Akzeptanz immer zu "bieten"? Es ist fast so, als ob es sich wie eine Verpflichtung anfühlt, akzeptiert zu werden. Wenn ich eine Beziehung zu meinem Partner aufbaue und all meine Bemühungen darauf gerichtet sind, dass er mich nicht zurückweist, dann erhöhe ich die Wahrscheinlichkeit, dass er es tut: Ich bin nicht echt, ich gebe ihm nicht mich selbst, ich versuche, ihn zu manipulieren, damit er mich nicht zurückweist, ich atme nicht. Die einzige Sicherheit, die ich in meiner Beziehung wirklich schaffen kann, ist also, dass ich mir keine Sorgen machen muss, bei meinem Partner sicher zu sein. Dies erfordert Vertrauen. Vertrauen darauf, dass nichts zu Ende geht. Wenn wir eine intime Beziehung mit jemandem haben wollen und wir vertrauen nicht, aber wir wissen, dass wir in der Lage sein werden, alles zu tolerieren, was auf uns zukommt, sind wir viel verletzlicher und freier. Wir sagen: "Es ist ok, ich traue meiner Beziehung zu meinem Partner nicht so, dass ich durchatmen kann, aber ich kann das Unbehagen des Nicht-Vertrauens / Nicht-Wissens aushalten, ohne was zu tun um eine „vermeintliche „ Sicherheit zu erlangen". Aber was wir stattdessen tun, ist, dass wir versuchen, so zu tun, als ob wir vertrauen, wir versuchen, unseren Partner zu überzeugen, dass wir ihm vertrauen, wir versuchen, uns selbst zu überzeugen, dass wir ihm vertrauen. Wir müssen lernen, mit der Unsicherheit zu leben, dass es keine Sicherheit gibt. Wenn wir das nicht lernen, werden wir schlussendlich ständig versuchen, eine illusorische Sicherheit aufzubauen, die zu Kontrolle führt; Kontrolle über Ereignisse, über Ergebnisse, darüber, wie ich oder die andere Person zu sein hat, um diese Sicherheit zu erhalten. Wir sollten also akzeptieren, wo wir stehen, einschließlich der Tatsache, dass wir nicht dort sein wollen, wo wir sagen: "Ich möchte bei dir sein, ich will immer bei dir sein". Was für eine Lüge. Richtiger wäre: "Jetzt will ich mit dir zusammen sein, aber morgen weiß ich nicht, ob ich es will." "Ich vertraue dir zu 100% in allem!"... ist das wahr? Kann das wahr sein? Wie können wir wissen, dass wir und die anderen immer vertrauenswürdig sind? Wenn du dir also selbst versprichst, dass du jemandem für immer vertraust, wirst du keine Beziehung mit ihm/ihr eingehen. Wenn wir wirklich vertrauen, gehört es zum Vertrauen in einer Beziehung dazu, dass wir bereit sind, den Partner wissen zu lassen, dass es Momente gibt, in denen wir nicht vertrauen. Wenn wir wirklich vertrauen, müssen wir bereit sein, dass es in den Momenten, in denen wir nicht vertrauen, in Ordnung ist, sonst vertrauen wir nicht. Das ist die Bereitschaft, jede Art von Erfahrungen zu akzeptieren. Wenn wir immer vertrauen würden, würden wir nicht über Vertrauen nachdenken, richtig? Wir vertrauen darauf, dass unsere Hand verfügbar ist, wenn wir nach einem Glas Wasser greifen wollen. Wir denken nicht darüber nach, wir greifen einfach danach. Wir vertrauen unserem Bein, dass es da ist, wenn wir aufstehen wollen, wir fragen nicht: "Ich will aufstehen, vertraue ich meinem Bein, dass es für mich da sein wird?" Wenn ich verletzlich bin, höre ich auf, darüber nachzudenken, ich bin einfach verletzlich: Ich öffne meinen Mund, ich rede, ich möchte mich emotional oder körperlich verbinden, usw... Der Verstand ist nicht dabei. Wenn der Verstand bei der Entscheidungsfindung dabei ist, ist das Angst. Das ist der Moment, in dem man hilflos wird. Sehr oft sagen wir: "Ich möchte mit dir zusammen sein", und das ist zum Teil wahr, aber da ich auch Angst davor habe, verletzlich zu sein und mich dem hinzugeben, was aus diesem Raum tiefer Intimität entstehen könnte, schaltet sich der Verstand ein und entscheidet, wie es sein muss, damit ich sicher bin. Und damit ich mich sicher fühle, muss der andere bestimmte Erwartungen erfüllen und er muss der Mann oder die Frau meiner Vorstellung sein, die Person, die ich idealisiert habe. Der Verstand rationalisiert den Impuls. Das mag eine Zeit lang funktionieren, denn die andere Person kontrolliert sich selbst, so dass er/sie die auserwählte Person meiner Vorstellung sein kann. Aber was passiert dann mit der Beziehung? Sie stirbt. Wir gehen also zum nächsten Partner und stellen dann eine ähnliche Situation wie die vorherige wieder her? Und wir wissen, was das bewirkt, oder? Entweder entscheiden wir, dass mit uns etwas nicht stimmt, oder wir entscheiden, dass mit "den Männern", "den Frauen", "den Kleinen", "den nicht Akademikern", "den Reichen", wonach auch immer wir suchen, etwas nicht stimmt. Oder geht es euch anders? Fragen zur Reflexion:

  • In welchen Situationen oder bei welchen Eigenschaften hast du Angst, dass dein Partner dich zurückweist, auf dich herabschaut, dich demütigt usw.?

  • Wo hörst du auf, du zu sein, um diese Verletzung zu vermeiden?

  • In welchen Situationen drückst du dein "JA" oder "NEIN" nicht aus, um ein "falsches" Vertrauen/eine falsche Sicherheit zu schaffen? Was versuchst du zu kontrollieren?

  • Kannst du die Situationen oder persönlichen Eigenschaften erkennen, in denen du deinem Partner nicht vertraust? Weiß dein Partner, dass du ihm in bestimmten Dingen nicht vertraust?

  • Kannst du die Muster erkennen, die du dir angeeignet hast, um ein Gefühl der Sicherheit bei deinem Partner zu erzeugen? Welches Risiko willst du damit mindern?

Was kommt als Nächstes? Im nächsten Artikel werde ich auf die Definition des "niederen Selbst" eingehen, auf die Verletzlichkeit, auf die Erfahrung des wahren "Ichs" (meines wirklichen Selbst) und wir werden entdecken, was unser tiefstes Bedürfnis im Leben ist. Wenn es dir gefallen hat… Abonniere meinen Newsletter. Wenn du weitere Informationen zu diesen Themen erhalten möchtest, melde dich hier für meinen Newsletter an. Hinterlasse mir hier in den Kommentaren auch gerne deine Fragen oder Erfahrungen. Sieh dir gerne auch meinen YouTube Kanal zum Thema körperorientiertes und neurosensorisches Coaching an. Quellen / Lesevorschläge

  • Erena Bramos Vortrag über "Hilflosigkeit vs. Verletzlichkeit" am Core Energetic Institute in Griechenland.


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